Wissenschaftliche Studien zur IHHT

Beispiele für Studien zur Wirkung von IHHT bei Long-COVID und Fatigue

Koch, S., Jafari, A., Wille, M., et al. (2023)

Short-term intermittent hypoxia exposure for dyspnea and exercise intolerance in long COVID patients: A randomized controlled trial.

Scientific Reports, 13, 16269 https://doi.org/10.1016/j.rmed.2024.107763

Diese Studie untersuchte, ob ein Intervall-Hypoxie-Training (IHT) Long-COVID-Betroffenen hilft, besser zu atmen und sich körperlich mehr zu belasten.

44 Patienten mit Atemnot und eingeschränkter Belastbarkeit wurden zufällig zwei Gruppen zugeteilt: Eine erhielt IHT, die andere eine Scheinbehandlung (Placebo). Das IHT bestand darin, mehrfach täglich für einige Minuten sauerstoffarme Luft einzuatmen – eine Methode, die körperliche Anpassung und Leistungsfähigkeit verbessern soll.

Ergebnisse: Die IHT-Gruppe zeigte nach der Therapie signifikant weniger Atemnot, mehr Ausdauer (z. B. beim Gehtest) und bessere Sauerstoffaufnahme. Die Behandlung war gut verträglich, ohne Nebenwirkungen.

Fazit der Studie: IHT kann messbare Verbesserungen bei Atemnot und Belastbarkeit bei Long COVID bringen – mit geringem Aufwand und ohne Medikamente.

Schultz Kapel, J., Stokholm, R., Elmengaard, B., Nochi, Z., Olsen, R. J., Foldager, C. B. (2025)

Individualized Algorithm-Based Intermittent Hypoxia Improves Quality of Life in Patients Suffering from Long-Term Sequelae After COVID-19 Infection

Journal of Clinical Medicine, 14(5), 1590 https://doi.org/10.3390/jcm14051590

Diese große dänische Kohortenstudie untersuchte, ob ein individuell abgestimmtes Intervall-Hypoxie-Hyperoxie-Training (IHHT) die Lebensqualität und das Schmerzempfinden von Long-COVID-Patienten verbessern kann.

Teilnehmer:
199 Patienten im Alter von 11 bis 87 Jahren mit Long-COVID und teils über ein Jahr anhaltenden Symptomen, vor allem Fatigue, Schmerzen und Leistungseinschränkungen.

Behandlung:
Im Schnitt wurden sechs IHHT-Sitzungen durchgeführt, individuell abgestimmt per Algorithmus (basierend auf Alter, Symptomausprägung und Vorerkrankungen). Das Verfahren kombinierte kurze Phasen mit sauerstoffarmer und sauerstoffreicher Atemluft (über Maske). Die O₂-Werte wurden dabei präzise überwacht und angepasst.

Ergebnisse:
Nach 6 Wochen stieg die Lebensqualität (gemessen per SF-36-Fragebogen) im Schnitt um 102 Punkte.
Nach 6 Monaten hielt dieser Effekt an (+106 Punkte).
Auch Schmerzen gingen signifikant zurück – sowohl in Ruhe als auch unter Belastung.
Besonders stark profitierten Personen mit chronischer Fatigue oder post-exertionaler Malaise (PEM).
Keine schwerwiegenden Nebenwirkungen wurden beobachtet.

Fazit der Studie:
Die Studie zeigt, dass IHHT eine effektive und sichere Methode sein kann, um Lebensqualität, Energie und Schmerzniveau bei Long-COVID deutlich zu verbessern – mit nachhaltigem Effekt über mindestens sechs Monate.

Doehner, W., Fischer, A., Alimi, B., et al. (2024)

Intermittent Hypoxic–Hyperoxic Training During Inpatient Rehabilitation Improves Exercise Capacity and Functional Outcome in Patients With Long Covid: Results of a Controlled Clinical Pilot Trial.

Journal of Cachexia, Sarcopenia and Muscle, 15, 2781–2791 https://doi.org/10.1002/jcsm.13628
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In dieser Studie wurde untersucht, ob das Intervall-Hypoxie-Hyperoxie-Training (IHHT) – die körperliche Leistungsfähigkeit und das Allgemeinbefinden von Long-COVID-Patienten verbessern kann.

145 Personen mit Long-COVID nahmen an einer Rehabilitationsmaßnahme teil. Etwa die Hälfte erhielt zusätzlich IHHT, bei dem man abwechselnd sauerstoffarme und sauerstoffreiche Luft einatmet, um Körperfunktionen zu stimulieren.

Ergebnis: Die IHHT-Gruppe erzielte deutlich bessere Fortschritte als die Vergleichsgruppe – z. B. beim Gehtest, beim Treppensteigen und bei Erschöpfungssymptomen. Auch die Lebensqualität verbesserte sich stärker. Es gab keine Nebenwirkungen.

Fazit der Studie: IHHT scheint eine sichere und vielversprechende Zusatztherapie bei Long COVID zu sein, um Kraft, Belastbarkeit und Alltagstauglichkeit zu verbessern.