Praxis
Dr. med. Martha Ritzmann-Widderich - Arno Widderich - Rottweil
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Oft passiert es kurz nach dem Aufstehen. Manchmal auch beim Spielen oder Naseputzen. Doch keine Sorge: Wenn die Nase blutet, ist es meistens harmlos.
Auf dem Spielplatz keine Seltenheit: Schnell endet eine kleine Spielerei mit Nasenbluten. Auch viele Erwachsene kennen das Problem mit der Nase. Wenn es auch im ersten Moment schlimm aussieht - die Menge an Blut, die beim normalen Nasenbluten verloren geht, schadet nicht. Meist lässt sich die Blutung mit wenig Aufwand stoppen.
Grundsätzlich gilt: Kopf nicht nach hinten, sondern leicht nach vorn beugen.
Legt man den Kopf in den Nacken, läuft das Blut in den Rachen und das Ausmaß
des Blutverlustes ist so nicht mehr erkennbar.
Nicht hinlegen, im Stehen ist der Druck in den Blutgefäßen der
Nasenschleimhaut geringer.
Zusätzlich hilft es, beide Nasenflügel für fünf bis zehn Minuten zusammenzudrücken.
Eine kalte Kompresse in den Nacken oder auf die Nase gelegt, lässt die Blutgefäße
enger werden, die Durchblutung verringert sich.
Unterstützend wirkt mnachmal die Anwendung von "abschwellenden"
Nasentropfen durch ihre blutgefäßverengende Eigenschaft.
Watte zum Blutstillen in die Nase zu stopfen ist nicht gut. Reste können
Entzündungen auslösen.
Toilettenpapier hat sich dagegen als "innerer Druckverband" bewährt,
weil das spätere Entfernen aus der Nase problemlos ist und keine weiteren
Blutungen auslöst.
Anwendung:
Aus einem Blatt Toilettenpapier eine 1,5 - 2cm lange, bleistiftstarke Rolle
drehen und diese mit Wundsalbe oder auch Hautcreme fetten. In die betroffene
Naseseite großzügig "abschwellende" Nasentropfen geben
(dies verengt sie Blutgefäße). Den vorbereiteten Tampon dann in
den vorderen Abschnitt der blutenden Nase einführen und die Nasenflügel
durch den Patienten oder einen Helfer fest zusammenpressen lassen. Das Zusammendrücken
muß mindestens 10 Minuten durchgehalten werden (mit der Uhr kontrollieren!).
Aber wie genau kommt es dazu, dass die Nase blutet?
Das Innere der Nase ist geschützt durch eine sehr zarte Schleimhaut, die von
unzähligen kleinen Blutgefäßen durchzogen ist. Wird eines verletzt, kommt
es zu Blutungen. Dazu reicht oft ein Stoß oder kräftiges Naseputzen. Die Schleimhaut
kann auch einfach sehr trocken sein. Sie ist dann nicht mehr in der Lage,
die hereinkommende Luft anzufeuchten. Dann bilden sich Krusten, die beim Aufplatzen
bluten.
Als medizinische Ursachen für Nasenbluten gelten Bluthochdruck oder Erkältungskrankheiten, weil dann die Nasenschleimhaut stärker durchblutet wird. Auch die regelmäßige Einnahme blutverdünnender Arzneimittel kann wiederholtes Nasenbluten begünstigen.
Zur Vorbeugung gibt es verschiedene Möglichkeiten.
Während einer Erkältung kann es helfen, pflegende Salben aufzutragen. Sie
geben Linderung bei trockener Nasenschleimhaut.
Es gibt einserseits Salben mit Mineralsalzen, andererseits solche mit Dexpanthenol.
Bei chronische trockener Nasenschleimhaut kommen vorzugsweise Nasensalben
mit Dexpanthenol in Frage oder auch spezielle Nasenöle.Lassen Sie sich von Ihrem Apotheker beraten.
Heftiges Schneuzen oder Nasenbohren möglichst vermeiden.
Liegt die Ursache im Bluthochdruck, dann muss dieser ärztlich behandelt werden.