Praxis
Dr. med. Martha Ritzmann-Widderich - Arno Widderich - Rottweil
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Schwitzpackungen mit mehreren Wärmflaschen sind geeignet
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um das Abwehrsystem zu aktivieren |
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als unterstützende Maßnahme generell bei Infekten |
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wenn man das Gefühl hat, die „Krankheit kommt nicht so richtig heraus" |
insbesondere, wenn man sich zu schwach fühlt oder keine Lust hat, aus dem Bett zu gehen
Der Sinn dieser Maßnahme ist der gleiche, wie bei den heißen oder ansteigenden
Bädern. Über eine Erhöhung der Körpertemperatur kommt es zu einer erhöhten
Tätigkeit des Abwehrsystems und seiner Zellen. Zusätzlich ist es möglich,
durch Auflage der Wärmflasche auf den Bereich des erkrankten Organs seine
Durchblutung zu erhöhen und die Heilmechanismen anzuregen.
Für die Anwendung brauchen Sie mindestens 2, eventuell 3 Wärmflaschen. Für
Kinder werden Kinderwärmflaschen mit Stoffüberzug benutzt.
Anwendungsdauer: ca. 30 Minuten.
Die Flaschen beiseite legen, wenn starker Schweißeinbruch eintritt. Eine mehrfache
tägliche Anwendung ist möglich.
Vorsicht!
Die Wärmflaschen dürfen nicht zu heiß sein, da sonst Verbrennungsgefahr besteht.
Zu beachten ist auch, daß bei sehr akuten Entzündungen eine Verschlimmerung
eintreten kann. Die Anwendung ist dann abzubrechen.
Feuchte Hitze
Eine Wirkungsverstärkung kann durch die Anwendung feuchter Hitze erreicht
werden. Hierfür wird ein feuchtes Tuch unter die Flasche gelegt. Eine Wärmflasche
kommt immer an die Füße (ohne feuchtes Tuch). Die zweite Flasche wird entsprechend
der Krankheit aufgelegt. Bei Atemwegserkrankungen auf den oberen Brustbereich
(nie direkt auf den Herzbereich) und den oberen Rückenbereich. Bei Blasenentzündung
wird die Flasche auf den Unterbauch, bei Nierenerkrankungen auf den Nierenbereich
gelegt. Bei Nebenhöhlenentzündung sollte die Flasche auch eine Weile in den
Nacken und Hinterkopfbereich gelegt werden. In diesem Bereich darf die Temperatur
nicht zu heiß, sondern nur angenehm warm sein. Bei 3 Wärmflaschen wird die
letzte Flasche nach eigenem Empfinden aufgelegt oder in den Rücken auf die
Nierengegend (von vorne gesehen das Gebiet oberhalb des Bauchnabels).
Hinweise, Gegenanzeigen und Vorsichtsmaßnahmen
Auf heiße oder ansteigende Ganzkörper- und Teilbäder oder Schwitzpackungen
sollte bei bereits bestehendem hohen Fieber (ab 39 Grad) natürlich verzichtet
werden, um die Herz-Kreislaufbelastung nicht zu verstärken. Ansonsten gibt
immer das Befinden des Erkrankten den Ausschlag für die Temperatur und Länge
der Anwendungen. Die Bäder sollten nie länger als maximal 15 -20 Minuten sein.
Subjektiv soll das Gefühl angenehmer Erhitzung entstehen.
Längere Anwendungen führen zu einer zu starken Erweiterung der Gefäße im Hautbereich,
wodurch der Blutdruck stark absinkt und es zu Kreislaufinstabilität kommen
kann. Bei Anzeichen von Kreislaufsymptomen wie Schwindel, Herzrasen oder -klopfen
oder andersartigem Unwohlsein, ist die Anwendung sofort abzubrechen.
Generell ist bei allen heißen Anwendungen darauf zu achten, daß man anschließend
nicht auskühlt. Die Gefahr ist besonders groß, wenn man stark schwitzt. Wenn
möglich sollte mindestens eine halbe Stunde nach den Anwendungen Bettruhe
gehalten werden. Der Kopf sollte bedeckt werden, da ein großer Teil der Wärme
sonst über den Kopf abgestrahlt wird.
Gegenanzeigen und Anwendungsbeschränkungen für heiße Bäder und Wärmepackungen
bestehen bei Menschen mit Herzerkrankungen, Bluthochdruck (Hypertonie) und
ausgeprägter Arteriosklerose, schweren fieberhaften und infektiösen Erkrankungen,
größeren Hautverletzungen und akuten unklaren Hauterkrankungen.
Bei kreislauflabilen Menschen, Menschen mit Neigung zu Schwindel, niedrigem
Blutdruck, älteren Menschen und kleinen Kindern sollte die Anwendungstemperatur
nicht zu hoch sein, da sonst die Kreislaufbelastung zu hoch ist.