Praxis
Dr. med. Martha Ritzmann-Widderich - Arno Widderich - Rottweil
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Glykosilierung heißt Verzuckerung und "verzuckert" werden Zellmembranen und andere Strukturen des Organismus.
Sie verändern dadurch ihre Beschaffenheit, Belastbarkeit bzw. Funktionsfähigkeit,
ähnlich wie Metalle beim Rosten.
Die Eiweiße an der Oberfläche unserer Körperzellen sind ständigen Attacken
von Zuckermolekülen (Glukose) ausgesetzt, die im Blut als Energielieferanten
enthalten sind. Das führt dazu, dass die Eiweiße sich mit der Zeit miteinander
vernetzen und verkleben und ihre Aufgaben nicht mehr wahrnehmen können.
Die Folgen dieser "Alterserscheinung" sind Verhärtungen des Bindegewebes
und der Arterien, Linsentrübungen, eingeschränkte Nierentätigkeit und nachlassende
Nervenfunktion.
Bei Diabetes-Patienten laufen diese Prozesse wegen des erhöhten Glukose-Spiegels besonders schnell ab. Beispiele von Glykolisierungsvorgängen außerhalb des Körpers: Veränderungen von Fleisch beim Lagern und von Brot beim Toasten
·Wie weit die Verzuckerung fortgeschritten ist, lässt sich anhand eines
Bluttests messen, bei dem der so genannte "metabolische Status" ermittelt
wird.
Dabei wird unter anderem mit dem HbA1c der Verzuckerungsgrad des roten Blutfarbstoffs
Hämoglobins analysiert.
Der orale Glukosetoleranztest (OGTT) läßt die Neigung zu erhöhten Blutzuckerwerten
bis hin zum Diabetes erkennen.
Die Messung des ASI (arterial stiffness index) liefert einen Anhalt für die
noch erhaltene Elastizität der Blutgefäße.
Wird bei Ihnen eine zu hohe Verzuckerung festgestellt, können Sie Ihren Glucosespiegel durch Ernährungsumstellung, Sport oder eventuell auch durch Medikamente positiv beeinflussen. Auch bestimmte Mikronährstoffe wie CHrom fördern die Zuckerverwertung.