Praxis
Dr. med. Martha Ritzmann-Widderich - Arno Widderich - Rottweil
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Ratgeber Erkältungskrankheiten - Strategie C
Im Vordergrund steht die Erhaltung und/oder schnelle Wiederherstellung der Arbeits- und Leistungsfähigkeit (symptomorientierte, aufbauende und vitalisierende Behandlung).
Unterscheiden Sie das "Schleimgefühl" vom der tatsächlichen Verschleimung.
"Schleimgefühl"
Sie haben das Gefühl, daß ein zäher Schleim auf Ihren Schleimhäuten
z.B. im Hals oder in den Bronchien sitzt. Er reizt Sie ständig zum Räuspern
oder Husten, wobei aber nie nennenswerte Mengen herausbefördert werden.
Der entprechende Schleimhautbereich verursacht meist auch Schmerzen. Das Nichtvorhandensein
von Schleim wird dann als "sich nicht lösen" interpretiert.
Hier ist das Problem nicht Schleim sondern eine entzündete und im Gegenteil
eher trockene Schleimhaut, die Ihnen ein Fremdkörpergefühl vermittelt.
Ihre Bemühungen, den vermuteten Schleim durch ständiges Räuspern
und Husten loszuwerden sind deshalb zum Scheitern verurteilt. Ganz im Gegenteil:
die dadurch verursachte Bewegung und Luftströmung reizt die Schleimhaut
immer mehr.
In dieser Situation brauchen Sie entzündungshemmende Medikamente (Acetylsalicylsäure, Ibuprofen o.ä.), ggf. eine Hustenblocker (siehe Thema Husten) und gut angefeuchtete Atemluft. Daneben sollten Sie viel trinken, um damit die natürliche Schleimproduktion anzuregen.
Verschleimung
Schleim schützt die Schleimhäute vor dem Austrocknen und vor mechanischen
Irritationen beim Atmen und Husten. Bei Infekten werden mit dem Schleim auch
abgestorbene Zellen und Krankheitsereger abtransportiert. Zu diesem Zweck
gibt es ein körpereigenes Schleimtransportsystem, was unter anderem aus
vielen kleinen Häärchen auf der Schleimhautoberfläche besteht,
die den Schleim durch stete Bewegung nach oben befördern. Wenn der Schleim
zu zäh wird oder die natürlichen Transportmechanismen durch die
infektbedingte Schleimhautschädigung nicht mehr optimal funktieren, kann
sich Schleim ansammeln.
Wenn Sie verschleimt sind, befördern Sie beim Abhusten oder Schneuzen
auch merkliche Schleimmengen nach außen und nur dann macht es Sinn,
Schleimlöser einzusetzen.