Praxis
Dr. med. Martha Ritzmann-Widderich - Arno Widderich - Rottweil
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Bei den ansteigenden Sitzbädern wird das Bad nur bis zur Höhe des Bauchnabels eingelassen. Es ist besonders geeignet
• | bei Infektionen der Harnwege: Blasenentzündung, Nierenbeckenentzündung |
• | als vorbeugende Maßnahme nach akuter Durchnässung oder Unterkühlung, insbesondere bei bestehender Neigung zu Harnwegsinfektionen |
• | vorbeugend als Kurmaßnahme, 2-3 mal wöchentlich, bei Anfälligkeit für Harnwegsinfektionen |
Folgen Sie der gleichen Vorgehensweise, wie unter „Ansteigende
Ganzkörperbäder" beschrieben. Achten Sie darauf, daß das Badezimmer warm
ist.
Es wird kein Zusatz von „Erkältungsbädern" gemacht, aber der Zusatz von Salz
ist möglich.
Nach der Anwendung müssen Beine und Füße warm gehalten werden, etwas Nachruhe
ist sinnvoll.
Bei Infektionen der Harnwege sollte keine Eigenbehandlung ohne Befragung eines
Behandlers gemacht werden, da ungenügend behandelte Harnwegsinfektionen zu
Nierenschädigungen führen können.
Ansonsten folgen Sie der Vorgehensweise wie unter „Ansteigende
Ganzkörperbäder" beschrieben.
Hinweise, Gegenanzeigen und Vorsichtsmaßnahmen
Auf heiße oder ansteigende Ganzkörper- und Teilbäder oder Schwitzpackungen
sollte bei bereits bestehendem hohen Fieber (ab 39 Grad) natürlich verzichtet
werden, um die Herz-Kreislaufbelastung nicht zu verstärken. Ansonsten gibt
immer das Befinden des Erkrankten den Ausschlag für die Temperatur und Länge
der Anwendungen. Die Bäder sollten nie länger als maximal 15 -20 Minuten sein.
Subjektiv soll das Gefühl angenehmer Erhitzung entstehen.
Längere Anwendungen führen zu einer zu starken Erweiterung der Gefäße im Hautbereich,
wodurch der Blutdruck stark absinkt und es zu Kreislaufinstabilität kommen
kann. Bei Anzeichen von Kreislaufsymptomen wie Schwindel, Herzrasen oder -klopfen
oder andersartigem Unwohlsein, ist die Anwendung sofort abzubrechen.
Generell ist bei allen heißen Anwendungen darauf zu achten, daß man anschließend
nicht auskühlt. Die Gefahr ist besonders groß, wenn man stark schwitzt. Wenn
möglich sollte mindestens eine halbe Stunde nach den Anwendungen Bettruhe
gehalten werden. Der Kopf sollte bedeckt werden, da ein großer Teil der Wärme
sonst über den Kopf abgestrahlt wird.
Gegenanzeigen und Anwendungsbeschränkungen für heiße Bäder und Wärmepackungen
bestehen bei Menschen mit Herzerkrankungen, Bluthochdruck (Hypertonie) und
ausgeprägter Arteriosklerose, schweren fieberhaften und infektiösen Erkrankungen,
größeren Hautverletzungen und akuten unklaren Hauterkrankungen.
Bei kreislauflabilen Menschen, Menschen mit Neigung zu Schwindel, niedrigem
Blutdruck, älteren Menschen und kleinen Kindern sollte die Anwendungstemperatur
nicht zu hoch sein, da sonst die Kreislaufbelastung zu hoch ist.
Heiße Bäder oder ansteigende Fußbäder und Sitzbäder dürfen nicht angewendet
werden bei Menschen mit Krampfadern, Neigung zu Krampfadern oder Beschwerden
des Venensystems in der Vorgeschichte. Hierzu gehören insbesondere Venenentzündungen
und Thrombosen.
Schwangere sollten keine zu heißen Bäder machen und insbesondere auf zu heiße
oder ansteigende Sitz- oder Fußbäder verzichten, da sie Blutandrang im Unterleibsbereich
bewirken. Aus dem gleichen Grund können ansteigende oder zu heiße Sitz- oder
Fußbäder die Menstruationsblutungen verstärken.